Sonntag, 8. Juni 2014

Ein Ei namens Fußball

Es ist noch eine runde Woche bis zur Weltmeisterschaft in Brasilien und als jemand der tatsächlich an der Frage interessiert ist, welche Nation der Welt denn das eigentliche Spiel namens Fußball am besten beherrscht, darf man ruhig ein wenig verschnupft sein.

Auf dem Weg zur Apotheke.
Cafés haben Bildschirme aufgebaut, servieren dazu Deutschlandbrötchen, Banken bieten mir Zinsen für Tore, der Buchladen stellt der Straße Bildbände unbekannter Helden aus. 
Vor der Pharmazie angekommen.
Im Schaufenster liegt, neben Kopfschmerztabletten, die ich innerlich für all jene reserviere, die bloß verstanden haben, dass Deutschland ziemlich gut ist und denen Mercedes erzählt hat, dass dieses Deutschland in Brasilien Weltmeister wird, ein Ball. Ein Fußball. 
Ich bin mir sicher, weil genau das darauf steht: Fußball
Sonst müsste man raten, viel Ähnlichkeiten mit einem Ball hat es nicht. Er ist platt und sieht irgendwie traurig aus. Ich frage mich, ob er zumindest mal ein Sportinstrument gewesen ist oder bereits als Deutschland-Deko gefertigt wurde. Jetzt jedenfalls liegt das Ei bloß sinnbildlich unter Schwarz-Rot-Gold.

Fairerweise muss man sagen, dass die Mannschaft in Salvador auf dem offiziellen Spielberichtsbogen als "Deutschland" geführt werden wird. Die Fassaden haben also nicht gelogen.
Dennoch: Es ist schon bedenklich für alle, dass der Fußball das deutsche Heimatverständnis periodisch alle zwei Jahre besorgen muss, bzw. kann -mindestens nervig ist es für die, die den Sport hinter allem auch zwischen den Sommern ernst nehmen.





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